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Gähnen

Viele Menschen sehen das Gähnen als ein Zeichen von Müdigkeit. Reflexartig wird der Mund weit aufgerissen verbunden mit einem tiefen Atemzug. Gleichzeitig wird die Hand vor dem Mund gehalten. Die frühere Bedeutung einer derartigen Handbewegung war, die anderen Leute sollten nicht die schlechten Zähne sehen. Heutzutage ist das Gähnen ohne den Mund mit der Hand zu bedecken einfach unschicklich. Passiert es trotzdem, hat irgendeine Person fast immer einen blöden Spruch parat.

Neben Menschen können auch Tiere gähnen. Sie reißen weit das Maul auf, was manchmal sehr drollig aussieht. Die genaue Ursache bei Mensch und Tier konnten Wissenschaftler noch nicht restlos aufklären. Allerdings gibt es einige Vermutungen für dieses Verhalten. In einer langweiligen Situation, wie zum Beispiel einer Versammlung oder einer Schulstunde wird infolge mangelnder Bewegung das Gehirn ungenügend mit Sauerstoff versorgt. Durch das Gähnen und einer streckenden Armbewegung wird das Gehirn wieder besser mit Sauerstoff versorgt. Für eine gewisse Zeit kommt es zur Erhöhung der Aufmerksamkeit. Eine Vielzahl an Gesichtsmuskeln werden gleichzeitig bewegt und das persönliche Wohlbefinden verbessert sich. Deshalb sind in gewissen Abständen die Pausen sehr wichtig, um die grauen Zellen wieder auf Vordermann zu bringen.

Außerdem stellten die Wissenschaftler fest, dass die Primaten am längsten ihren Mund aufreißen. Dies hängt nicht mit der Größe des Gehirns, sondern mit dessen Komplexität zusammen. In unserer Kultur wird das Gähnen nicht gern bei Familienfeiern oder einer Party gesehen. Unter diesem Verhalten versteht der Gastgeber, seine Feier sei eintönig und langweilig. Deshalb versuchen anwesende Gäste dieses Verhalten zu unterdrücken, was gar nicht so einfach ist. Oft werden dabei komische Grimassen gezogen, was zur Belustigung andere Anwesenden beiträgt. Ein weiteres Phänomen ist, dass ein derartiges Verhalten ansteckend ist. Beobachten mehrere Personen einen Menschen, welcher gähnt, so müssen sie sofort ebenfalls den Mund weit öffnen. Eine derartige Ansteckung ist auch beim Lachen zu beobachten.

Die Menschen gähnen für gewöhnlich mehr im Sommer. Die meisten gähnen, wenn sie sehen, wie es andere in ihrer Umgebung tun, doch Babys und Menschen, die unter Autismus oder Schizophrenie leiden, lassen sich nicht so leicht anstecken.